Verändert sich die Position des Kopfes, so geraten Kristalle und Flüssigkeit im Innern des Gleichgewichtsorgans in Bewegung; feine Flimmerhärchen registrieren die Bewegung. Im Bruchteil einer Sekunde wird die Information an das Gehirn weitergeleitet, das sofort Nervenimpulse zum Aufrichten des Kopfes aussendet. Zugleich richtet sich der Körper nach der Position des Kopfes aus, und die Katze erreicht den Erdboden in perfekter Landemanier. Bei einem neugeborenen Kätzchen ist das Gleichgewichtsorgan schon voll entwickelt. Da für den Gleichgewichtssinn jedoch die Funktion von Augen- und Innenohr-Impulsen Voraussetzung ist, setzen die Reflexe erst ein, nachdem das Kätzchen die Augen geöffnet hat. Katzen haben ein sehr viel ausgeprägteres Gleichgewichtsempfinden als der Mensch, weil die Nervenimpulse sehr schnell von den Augen auf Muskeln und Gelenke übertragen werden. Hinzu kommt noch, dass die Katze ihren Schwanz wie ein Seiltänzer seinen Stab zum Balancieren einsetzt. Läuft eine Katze z. B. über eine schmale Mauer und riskiert dabei einen Seitenblick, wird sie instinktiv ihren Schwanz in die entgegengesetzte Richtung strecken. So reguliert sie ihr Gleichgewicht und bewahrt sich vor einem Absturz. Auch bei plötzlichem Richtungswechsel unter hoher Geschwindigkeit gleicht der Schwanz aus.
Der Stellreflex stürzt die Katze aus großer Höhe, übermitteln die Augen und das Gleichgewichtsorgan im Innenohr sofort die Information an das Gehirn, in welcher Lage sich der Kopf zum festen Boden befindet.
Der Geruchssinn
Ein gut entwickelter Geruchssinn ist besonders bei langnasigen Tieren entwickelt, da dort die Riechschleimhaut sehr stark gefaltet ist, so das ein großes Riechfeld entsteht. In der Nase der Katze befinden sich etwa 19 Millionen geruchsempfindliche Nervenendungen. Die Katzennase ist besonders empfindlich gegen Geruchsstoffe, die Stickstoffbestandteile enthalten. Deshalb verschmäht die Katze auch ranziges oder abgestandenes Futter, das stark stickstoffhaltige Verbindungen freisetzt.
1. Gehirn 2. Hypothalamus 3. Nasenhöle 4. Maul 5. Zunge
6. Kanal 7. Jacobsonsches Organ 8. Riechschleimhaut 9. Riechkolben
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