Montag, 8. März 2010

Katzenernährung - artgerecht und leicht gemacht

 
Katzen sind Raubtiere. Ihr Organismus ist der Lebensweise in der freien Natur angepasst. Dort ernähren sie sich von Fleisch und finden in ihren mit Haut und Haar verspeisten Beutetieren, Mäusen, kleinen Nagern, auch Eidechsen und Insekten, das nötige vor: hochkonzentrierte Nahrung aus Muskelfleisch, Leber, Knochen, Innereien, dazu pflanzliche und mineralische Stoffe aus Magen- und Darminhalt. Daran muss man sich halten, will man seine Katze auch als Heimtier gesund und artgerecht ernähren.
Energiepaket Katze
>>Katzen sind geborene Mäusejäger<<, schreibt der Verhaltensforscher Paul Leyhausen. >> Sie können stundenlang mit unendlicher Geduld, mit einer wahren Katzengeduld also, vor einem Mauseloch lauern, bis auch die vorsichtigste Maus einmal herauslugt. Würde Mietze jetzt gleich auf die Maus stürzen, so würde das Mäuslein wieder für Stunden im Loch verschwinden. Mietze wartet also mit unbegreiflicher Geduld noch weiter bis die Maus vollends aus dem Loch und ein stück davon weg ist - und dann erst stürzt sie sich auf die Maus.<<
Das alles verbraucht Energie. Da kann es einen nicht wundern, dass eine Katze, die hungrig ist, ihre Maus innerhalb von maximal zwei Minuten mit Haut und Haaren verputzt.
Die Energie, von der die Rede war, stammt aus der Nahrung. Die Katze findet fast alle für sie notwendigen Nährstoffen in ihren Beutetieren in kleinen Dosen verpackt. Aus den Bausteinen dieser Nahrung, Eiweiß, Fett und Kohlehydraten, nimmt sich der Körper die darin erhaltene Energie und wandelt sie in andere Energieformen um:
- Wärme, die die Körpertemperatur ständig zwischen 38,5 und 390C hält.
- Energie für die Funktion des Nervensystems.
- Bewegungsenergie, die die Muskeln und Gelenke auf Trab hält.
- Wachstumsenergie, damit der Körper neue Zellen bildet.

Zuviel Futter macht dick

Überschüssige Energie wird wie beim Menschen in Fett umgewandelt und gespeichert, das heißt, auch die Katze kann Fettpölsterchen ansetzen. In der freien Natur wird ihr das sicherlich nur in sehr mäusereichen Jahren wiederfahren. Im Zusammenleben mit den Menschen, der ihr das Futter womöglich bloß in Form von Leckerbissen gibt, ist sie dieser Gefahr weit mehr ausgesetzt. Vor allem im Herbst legt sie sich gern ein wenig Speck zu. Beherzigen sie also bei der Ernährung ihres hartnäckigen um seine Lieblingsspeise bettelnden Hausgenossen.
Regelmäßig zu viel Futter macht dick!

Zu einseitiges Futter macht wählerisch
Selbst wenn die Katze sich nach dem Hühnchen, das man gerade zerlegt, eben noch gierig verzehrt, wird sie das Stückchen, das man ihr jetzt reicht, erst sorgsam beschnuppert und dann möglicherweise dann doch nicht frisst. Jedenfalls nicht gleich.
Drei Dinge lassen sich im Fressverhalten von Hauskatzen beobachten:
1.) Katzen gehen mit dem was sie fressen, sehr vorsichtig um
2.) Katzen die man einmal mit Leckerbissen verwöhnt hat lassen sich kaum oder gar nicht auf   andere Nahrung ein.
3.) Nach bestimmten Nahrungsmittel, z. B. Leber können sie regelrecht süchtig werden.
Vermeiden sie also einseitige Nahrung, füttern sie möglichst abwechslungsreich und artgerecht und akzeptieren sie die Art und Weise wie die Katze ihr Futter zu sich nimmt.

Nährstoffe die die Katze braucht
Da sich unser Heimtier seine Nahrung nicht mehr selbst fangen muss, braucht es auch nicht mehr so viel Energie. Das Futter sollte also in seiner Zusammensetzung so sein, dass es weniger Energie zuführt sondern mehr Eiweiß

Eiweiß:
Katzen haben einen sehr viel  höheren Eiweißbedarf als andere Tierarten, z. B. fünfmal soviel wie ein Hund. Da sie manche Eiweiße nur aus tierischen Produkten beziehen ist Fleisch für sie lebensnotwendig. Pflanzliche Eiweiße haben zwar einen wichtigen Nährwert reicht aber als lebensnotwendiger Baustein für den Organismus nicht aus. Eiweiß benötigt die Katze für zum wachsen, für den Aufbau und die Erneuerung des Körpergewebes und für die Produktion von Antikörpern, Enzymen und Blut.

Fett:
Auch im Fett sind lebenswichtige Bausteine erhalten, die essentiellen Fettsäuren. Da die Katze nicht in der Lage ist, diese selbst herzustellen, muss sie in ihrer Nahrung Fett vorfinden. Fett liefert neben der Energie die Vitamine A, D, E, F und K . Ohne sie würden die Tiere nur langsam wachsen, sehr krankheitsanfällig und meistens unfruchtbar sein.

Kohlehydrate:
Sie werden vom Katzenorganismus sofort in Energie umgewandelt und teilweise in Leber und Muskulatur gespeichert, sozusagen für Notzeiten. Diesen wichtigen Energiespender sind in Reis, Kartoffeln, Haferflocken oder Gemüse enthalten, müssen jedoch gekocht und in kleinen Mengen unters Futter gemischt werden. Zu viele Kohlehydrate werden nämlich in Fett umgewandelt und machen dick. Zellulose in Pflanzenfasern enthalten Kohlehydrate, die kann die Katze zwar nicht verdauen, sie dienen aber als nützlicher Ballaststoff und regeln den Stuhlgang. (siehe Katzengras)

Vitamine und Mineralien:
Diese sollten in einer ausgewogenen Katzennahrung in genügender Menge enthalten sein. Sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig ist schädlich. man tut gut daran dem heranwachsenden Kätzchen Vitamin- und Mineralstoffpräparate aus der Zoohandlung unters Futter zu mischen.
Fertigfutter
Fertigfutter in Dosen oder Schalen ist praktisch. Man braucht einfach bloß eine Dose aufzumachen und findet ein Menü vor, was alles enthält was eine Katze benötigt. Zumindest versprechen dies die Hersteller; zudem sind sie vom Gesetzgeber dazu angehalten, auf den Verpackungen die genaue Zusammensetzung der Nahrung anzugeben.
doch nicht nur darauf kommt es heutzutage an, sondern auch auf die Qualität der Produkte, aus denen das Futter hergestellt wird. Seriöse Hersteller achten zwar darauf, dass nur hochwertige Zutaten verarbeitet werden, aber >> schwarze Schafe<<, die es nicht so genau nehmen, gibt es leider auch. Der kritische Verbraucherblick ist also notwendig. Außerdem kommt es darauf an ob ihre Katze das Futter verträgt, bzw. mag. Das kann von Marke zu Marke verschieden sein. Was der einen Katze schmeckt, bricht die andere mitunter aus. Da sind sie als verantwortungsvoller Katzenhalter gefragt, streng unter den verschiedenen Angeboten auszuwählen. 
Fertigfutter wird in verschiedenen Formen angeboten:

Feuchtnahrung:
Feuchtnahrung ist in Dosen abgefüllte Vollwertnahrung und besteht aus einer Mischung von Muskelfleisch, Innereien oder verschiedenen Seefischen, dazu pflanzlichem Eiweiß, Getreide, Mineralstoffen und Vitaminen

Mein Tipp:
Da wegen der weichen Konsistenz dieses Futters Zähne und Zahnfleisch der Katze zu wenig beansprucht werden, kann dies zu Zahnsteinbildung und Zahnfleischerkrankungen führen. wechseln sie deshalb mit frisch zubereitetem Futter ab und geben sie ab und zu einmal Kalbsknorpel.

Trockenfutter:
Trockenfutter ist hochkonzentrierte Vollwertnahrung, dem bis auf 10% das Wasser entzogen ist. Katzen brauchen davon nur sehr wenig zu fressen, um ihren Futterbedarf zu stillen, dafür müssen sie umso mehr trinken. Beobachten sie wie viel die Katze von dem Wasser schlabbert, das sie ihr hinstellen. Als Faustregel gilt: auf 100 g Trockenfutter 100 ml  Wasser. Oft reicht die Wassermenge nicht aus, um den Feuchtigkeitsentzug auf Dauer auszugleichen. Besonders kastrierte Kater, die zu Blasengrieß und der tödlich verlaufenden Harnverhaltung neigen, würden darunter leiden und ernstlich Schaden nehmen.

Mein Tipp:
Reichen sie dieses Knabberfutter nur ganz sparsam als Zusatznahrung, damit die Katze hin und wieder etwas Hartes zum kauen für ihre Zähne hat.





 Frischfutter die alte und neue Alternative

Eigentlich ist es ein ganz alter Hut, denn es gab schon immer Leute, die es vorzogen, ihre Katze selbstgekochtes zu verabreichen. Nachdem sie gelesen haben, worauf sie bei der Fütterung Ihrer Katze achten müssen, können sie eigentlich gar nichts mehr falsch machen. Bei der Zubereitung müssen bei den einzelnen Nahrungsmitteln allerdings einige Dinge berücksichtigt werden:

Fleisch:
Man gibt es am besten roh, ohne Knochen und mager. Geeignet ist Muskelfleisch vom Rind, Kalb, Schaf, Kaninchen, wild; Geflügel und Schweinefleisch müssen gekocht werden weil sonst die Gefahr der Krankheitsübertragung besteht, z.B. Toxoplasmose, oder es können Parasiten oder Salmonellenerreger aufgenommen werden.

Innereien:
Herz (ohne Fett), Lunge, mageres Euter und Nieren nur gekocht verfüttern; Nieren gut wässern. Leber kann roh und gekocht gereicht werden; roh führt sie ab, gekocht stopft sie. Ausschließlich darf sie nicht gefüttert werden, da dies zu einer Vitamin A - Vergiftung führen kann. Die folge davon sind z.B. Knochenverformungen und Verkrüppelungen.

Fisch:
Vor allem Süßwasserfisch nicht roh, sondern leicht gedämpft und entgrätet geben. Nur etwa einmal in der Woche geben da Katzen sonst zu sehr danach stinken.

Eier:
Nur das Eigelb roh und nur einmal in der Woche. Eiweiß muss gekocht werden da es roh der Nahrung das Vitamin Biotin entzieht, das für Katzen wichtig ist.

Fett:
Leicht verdauliche Fette wie Maiskeim-, Weizenkeim- oder Sonnenblumenöl unters Futter mischen.

Knochen:
Zum herumknabbern gegen Zahnsteinbildung. Nur kleine Kalbsknochen oder -knorpel.

Was für die Zubereitung von Frischfutter noch wichtig ist:
- Nehmen sie nur Zutaten die sie auch für sich nehmen würden.
- Füttern sie so abwechslungsreich wie möglich, z.B. morgens Fertigfutter und abends selbstzubereitetes Frischfutter
- Wenn sie das Futter einfrieren wollen, direkt in Portionen abpacken.
- Es ist möglich, dass ihre Katze das neue Futter erst einmal ablehnt. Am besten mit kleinen Portionen beginnen und sie langsam steigern, bis zu der für die Katze nötige Futtermenge. Im übrigen viel Zeit und Geduld haben und  immer ein Schälchen Wasser aufstellen. Wenn sie es mit einem besonderen Katzendickkopf zu tun haben, kann es sein das sie zum bisherigen Futter zurückkehren müssen.

Getränk und Trinkgewohnheiten
Wasser ist das richtige Getränk für Katzen. Manche decken ihren ganzen Wasserbedarf aus dem Futter. Jedenfalls ist er zum größter Teil darin enthalten, dennoch sollte man ihnen immer ein Schälchen mit frischem Wasser hinstellen, damit sie ihren Durst nach Lust und Laune stillen können. Der Grund, warum Katzen mit so wenig Wasser auskommen, liegt darin, dass sie als ehemalige steppen - und Savannenbewohner mit ihren Nieren viel mehr Wasser zurückhalten können als die meisten anderen Tierarten. dennoch ist Wasser für sie lebenswichtig, und würden sie einmal das Fressen verweigern, müssten sie eher an Austrocknung sterben als verhungern. Manchmal können sie beobachten, dass sich ihre Katze an allen möglichen Quellen bedient. Sie schlabbert aus Pfützen, beugt sich in  Gieskannen oder leckt vom Badewannenboden. Sehr beliebt ist auch, sich direkt unter den Wasserhahn zu hängen. Milch ist kein Getränk sondern Nahrung für die Katze. Sie enthält viele Nährstoffe, z.B. Eiweiß und Kalzium. Kuhmilch enthält allerdings mehr Milchzucker als die Milch der Katzenmutter, auch das Eiweiß ist ein anderes, so dass viele Katzen Milch gar nicht vertragen können und davon Durchfall bekommen.
 
Zehn Katzen Essgewohnheiten
1. Katzen können sich an feste Zeiten gewöhnen. Sie stellen sich darauf ein und kommen dann von weit hergelaufen. Halten auch sie sich daran und füttern immer zur selben Zeit
 2. Katzen mögen es frisch. geben sie ihnen zu jeder Mahlzeit eine neue Portion und bemessen sie sie, das nächste mal ein bisschen kleiner. Nicht den Napf volladen.
 3. Katzen mögen ihr Futter zimmerwarm. Also niemals direkt aus dem Kühlschrank verfüttern
 4. Katzen werden schnell zu verwöhnten Essern, womöglich auch zu dick, wenn man sie nur mit Leckerbissen füttert. Gestalten sie die Mahlzeiten vielseitig und abwechslungsreich. Zur Abmagerung nicht fasten lassen sondern die Portionen kleiner bemessen
 5. Katzen können mit steinerweichender Beharrlichkeit am Esstisch betteln, lassen sie sich nicht darauf ein
 6. Katzen mögen auch das was Menschen essen, besonders wenn sie sich das vom Tisch mausen können. Diese schlechte Angewohnheit sollten sie ihrer Katze abgewöhnen. Im übrigen schaden hin und wieder Reste vom eigenen Essen nicht, sie dürfen nur nicht zu scharf gewürzt, zu salzig sein oder gezuckert sein.
 7. Katzen mögen es sauber. Ihr Futternapf sollte zu jeder Mahlzeit ausgewaschen werden, aber nur mit heißem Wasser.
 8. Katzen sollten auch wenn sie Auslauf haben zu Hause etwas zu fressen und zu trinken vorfinden. Nicht immer fangen Katzen genug Mäuse um satt zu werden.
 9. Katzen brauchen viermal so viel Eiweiß wie Hunde, deswegen ist Hundefutter für Katzen nicht geeignet
10. Katzen sind Raubtiere und benötigen tierisches Eiweiß, sie würden Mangelerscheinungen erleiden wenn man versuchen würde sie vegetarisch zu ernähren


     

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